100 Jahre HzL – Der MECH ist dabei

Die Hohenzollerische Landesbahn AG feiert ihr 100-jähriges Bestehen am 10. und 11. Juli 1999. Neben vielen Sonderfahrten und Veranstaltungen ist in der Halle des Bushof unter anderem unsere Modulanlage zu sehen, zumindest ein Ausschnitt davon. Auf einer Fläche von etwa 13 mal 5 Metern stellen wir 3 Bahnhöfe, 2 Schattenbahnhöfe und durchgestaltete Streckenmodule vor. Der Bahnhof Emmingen feiert Premiere. Auch der Bahnhof Lichtenstein ist zu sehen – bereits bekannt vom Killesberg und aus einer Veröffentlichung im Modelleisenbahner.

Dies ist der Plan für die Ausstellung, erstellt mit dem Programm WinRail von Gunnar Blumert. Die Module werden mit dem Bauteile-Compiler erstellt und mit WinRail zu einem Arrangement zusammengestellt.

Zu ruhigen Morgenstunden fotografiert. Wir waren in einer großen Bushalle, in der hauptsächlich Biertischgarnituren standen (die später vollständig gefüllt waren). Nebenan eine Bühne mit Musik. Dahinter Bier- und Essensausschank. Keine für unsere Modulpräsentation typische Atmosphäre.

Übrigens: In diesem Arrangement haben wir zum ersten mal unsere neue Fußkonstruktion auf Basis von Regalschienen eingesetzt. Die früher eingesetzten Klappböcke haben damit ausgedient. Optisch sehen die neuen Füße besser aus, geben ein ruhigeres Bild. Nachteilig ist vor allem der Aufbau des Arrangements, das geht nun deutlich langsamer.

Bahnhof Lichtenstein, bereits aus einer Veröffentlichung im Modelleisenbahner bekannt.

Premiere für den Bahnhof Emmingen (Württ.) – Feuertaufe im Moduleinsatz auf einer Ausstellung.
Dieser Bahnhof besteht aus zwei Segmenten. Besonders pfiffig ist die Verbindung der beiden Segmente gelöst: Durch vier große Duplo-Legos, die am „Profil“ eingeklebt wurden, werden die Segment ausgerichtet. Zusätzliche Maschinenschrauben mit Flügelmuttern halten die beiden Segmente zusammen. Dadurch ist ein sehr schneller Aufbau und eine sehr hohe Paßgenaugkeit gegeben. Wer sich das mal genauer erklären lassen möchte kommt am besten mal zum Clubabend und fragt den Erbauer dieses Bahnhofs.

Offensichtlich gab es Probleme auf der Strecke des Eurostar. Daher mußte er über unser Arrangement umgeleitet werden 😉

Hier gerade zu sehen, als er eine Schlucht überquert. Dieses Brückenmodul ist eines der wenigen Clubmodule. Die meisten Module sind in privatem Besitz der Mitglieder.

Wer genau hinschaut (das ist halt beim Maßstab 1:160 nötig), kann viele Details finden wie diesen Angler an der Wimme.

Landschaft wurde auch nicht vergessen, hier auf der Strecke zwischen Lichtenstein und Emmingen.

Die Umgebung ist bekannt für die archäologischen Funde. Hier ist die Ausgrabung eines Dinosauriers zu beobachten. Mit sehr großer Sorgfalt werden die Saurier-Überreste freigelegt.

Das Vorbild dieses Motivs ist dem Reporter dieses Berichts nicht bekannt. Hat jemand Kenntnisse zur Klärung dieser Vorbildsituation? Hinweise werden dankbar angenommen!

100 Jahre HzL: Tradition und Fortschritt

Als rüstiger Jubilar zeigt sich die Hohenzollerische Landesbahn AG (HzL): In den letzten Jahren konnte sie ihre Aktivitäten immer weiter ausbauen und ist im Güter- wie im Personenverkehr inzwischen auf Schienen in weiten Teilen Schwabens unterwegs. Mit einem großen Jubiläumswochenende feiert die HzL ihren 100. Gründungstag.

von Frank von Meissner

Ende des 19. Jahrhunderts waren die Hohenzollerischen Stammlande, ein schmaler Streifen zwischen Sigmaringen, Hechingen und Eyach, immer noch nicht eisenbahntechnisch erschlossen: Das Gebiet gehörte zu Preußen und die Württembergische Staatsbahn hatte wenig Interesse, in dieser Enklave Nebenbahnen zu bauen. So griff man im Hohenzollerischen schließlich zur „Selbsthilfe“ und gründete am 5. Juli 1899 die „Actiengesellschaft Hohenzollern´sche Kleinbahngesellschaft“. Gründungsmitglieder waren damals der Staat Preußen, der Hohenzollerische Landeskommunalverband und die Westdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft sowie zwei Privatpersonen. Seit 1907 firmiert das Unternehmen als Hohenzollerische Landesbahn AG, das heute im Eigentum des Landes Baden-Württemberg (72 Prozent) und der beiden Landkreise Sigmaringen und Zollernalb (jeweils 14 Prozent) steht.

Noch im Gründungsjahr begannen erste Bauarbeiten zwischen Sigmaringendorf und Bingen. Die ersten Züge dampften hier am 29. März 1900 über den Schienenstrang. Nach und nach wurden die Stichstrecken Hechingen – Burladingen (März 1901), Eyach – Stetten bei Haigerloch (Juni 1901) und Kleinengstingen – Gammertingen (November 1901) fertiggestellt. Bis 1912 wurden diese vier Stichstrecken untereinander verbunden, so daß das insgesamt 108 km lange HzL-Streckennetz mit den Linien Eyach – Hechingen – Gammertingen – Sigmaringen, Hanfertal – Sigmaringendorf und Kleinengstingen – Gammertingen entstand. Es ist noch heute vollständig erhalten, wurde in den letzten Jahren umfassend modernisiert und wird heute im Güter-, Personen- und Museumszugverkehr genutzt.

Rationell und rege: Güter und Personenverkehr

Seit Anbeginn wichtigste Verfrachter im Güterverkehr sind die Hüttenwerke Laucherthal und das Salzbergwerk in Stetten bei Haigerloch. Eine dominante Rolle nimmt heute der Transport von Industriesalz vom Stettener Salzbergwerk zur Wacker-Chemie in Burghausen (Oberbay.) und zu anderen Kunden ein. Werktäglich verläßt ein schwerer Ganzzug den Verladebahnhof Stetten b. Haigerl. (Dg 309/59628, Stetten n. Haig. ab 13.50 Uhr) mit Ziel Burghausen (Oberbay.). Seit 1991 fährt die HzL die Züge mit eigenen Dieselloks und Personal über Mengen und Riedlingen bis Ulm Rbf, das abends erreicht und mit dem leeren Gegenzug zurück Richtung Stetten b. H. (Dg 59628/302, Ulm ab 4.25, Stetten b. Haig. an 10.01 Uhr) am frühen Morgen wieder verlassen wird. Für den Güterverkehr stehen zwei Rangierlokomotiven und sieben Streckenlokomotiven betriebsfähig zur Verfügung, die, wie alle HzL-Schienenfahrzeuge, in der Betriebswerkstätte Gammertingen gewartet werden.

Rationell wickelt die HzL den regen Schienenpersonennahverkehr auf ihrer „Stammstrecke“ Hechingen – Gammertingen – Sigmaringen (vgl. im Kursbuch KBS 768) ab. Der Verkehr wird, wie auf der gesamten HzL-eigenen Infrastruktur, im Zugleitbetrieb durchgeführt, wobei sich die Zugleitstelle im Bahnhof Gammertingen befindet. Rückgrat im Personenverkehr sind die modernen, vierachsigen Dieseltriebwagen vom Typ NE 81, von denen die HzL 1993 drei Triebwagen und einen Steuerwagen beschaffte (VT 41 – 43, VS 16). Für den morgendlichen Schülerverkehr, als Betriebsreserve und für Gesellschaftssonderzüge sind auch noch MAN-Schienenbusse (VT 4 bis VT 9, mit Bei- und Steuerwagen) vorhanden, die sich trotz ihrer 30 und mehr Jahre in einem sehr gepflegtem Zustand befinden. Auf den übrigen HzL-Strecken übernahm mit der zunehmenden Konkurrenz durch den Pkw-Verkehr der wirtschaftlichere Omnibus das Regiment; allerdings lassen sich diese Strecken auch heute noch regelmäßig bereisen, sind sie doch dank ihrer reizvollen Streckenführung durch die abwechslungsreiche Landschaft der Alb beliebte Ziele privater und öffentlicher Sonderfahrten. Regelmäßig verkehren dampflokbespannte Museumszüge der „Eisenbahnfreunde Zollernbahn“ von Tübingen über Eyach, Hechingen und Gammertingen nach Kleinengstingen.

Expansion auf DB-Strecken

1990 übernahm die HzL erstmals Nahverkehrsleistungen auf einer DB-Strecke – damals zu Bundesbahn-Zeiten ein Novum. Für den Landkreis Tuttlingen fährt die Landesbahn seither im Rahmen des Donautalkonzepts zusätzliche Regionalbahn-Züge auf der Donautalbahnzwischen Fridingen und Tuttlingen. Zum Einsatz kamen zunächst MAN-Schienenbusse und seit Ende 1997 zwei eigens hierfür beschaffte Regio-Shuttle-Triebwagen (VT 44 und VT 45) in den Farben blau-gelb des Landkreises Tuttlingen. Seit 1993 fährt die HzL auf der Donautalbahn auch den Naturpark-Express, der i.d.R. aus zwei NE 81-Triebwagen und einem speziell umgebauten Fahrradtransportwagen gebildet wird und in der Relation (Gammertingen -) Sigmaringen – Immendingen an allen Wochenenden und Feiertagen zwischen Mai und Oktober verkehrt.

Eine nachhaltige Erweiterung ihrer Betriebsaufgaben brachte das Jahr 1997 für die HzL: Ab März 1997 übernahm sie im Auftrag des Landes den Regionalbahn-Verkehr auf der Zollern-Alb-Bahn (KBS 766) Tübingen – Sigmaringen – Aulendorf mit 22 neu beschafften Triebwagen vom Typ „Regio-Shuttle“ (VT 200 – 201). Seit dem jüngsten Fahrplanwechsel fährt die Hohenzollerische Landesbahn AG mit ihren Regio-Shuttles in einer Kooperation mit der DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH (RAB) einen beachtlichen 194 km-Langlauf von Tübingen Hbf über Aulendorf bis nach Ulm Hbf. Vorübergehend bis Ende Juli hat die HzL darüberhinaus für die von Lieferverzögerungen ihrer Regio-Shuttles betroffene RAB den Gesamtverkehr auf der Ammertalbahn zwischen Tübingen und Entringen (KBS 764) übernommen.

Großes Jubiläumswochenende: Attraktionen für Eisenbahnfreunde

Ihr hundertjähriges Bestehen feiert die HzL mit einem großen Jubiläumswochenende am 10. und 11. Juli 1999, das zahlreiche Attraktionen für Eisenbahn- und Modellbahnfreunde bieten wird:

Unterhaltung und Information – beim großen Bahnhofsfest Hechingen!

  • Samstag 12.00 bis 19.00, Sonntag 11.00 bis 18.00 Uhr an Bundes- und Landesbahnhof Hechingen
  • Schienenfahrzeug-Ausstellung: Dampf-, Diesel- und Elektro-Lokomotiven, modernste Nahverkehrstriebwagen von HzL und anderen Bahnbetrieben
  • Informationsstände: Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg, Deutsche Bahn AG, Fahrgastverband Pro Bahn, Stadt Hechingen, Landratsamt Zollern-Alb-Kreis, EFZ
  • Bilderausstellung
  • Führerstandsmitfahrten auf Dieselloks
  • Spiel und Spaß für die kleinen Gäste

Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen – und feiern Sie in Gammertingen:

  • Samstag 12.00 bis 19.00, Sonntag 11.00 bis 18.00 Uhr
  • Tage der Offenen Tür in der Bahnbetriebswerkstätte (am Bahnhof) und im HzL-Omnibusbetriebshof
  • Demonstration von Gleisbautechnik (am Bahnhof)
  • Pendelfahrten historischer und moderner Busse zwischen Bahnhof und Omnibusbetriebshof alle 15 Minuten
  • Busausstellung und Oldtimer-Show
  • Modell-Nachbau der HzL und Modellbahn-Großanlage
  • Kindermitfahreisenbahn
  • Live-Sendung von SWR 4 – Radio Tübingen am 10. Juli aus der Bushalle unter Mitwirkung des Theaters Lindenhof.
  • Fotodokumentation „100 Jahre HzL“

Zahlreichen Sonderzüge fahren auf dem umfangreichen Streckennetz der Hohenzollerischen Landesbahn AG:

  • Eyach (b. Horb) – Hechingen: Moderne Nahverkehrstriebwagen pendeln im Zwei-Stunden-Takt
  • Hechingen – Gammertingen – Sigmaringen: Stündliche Zugfahrten – historische Züge mit Dampfloks im Wechsel mit modernen Triebwagen.
  • Gammertingen – Kleinengstingen: Überwiegend historische Sonderzüge im Zwei-Stunden-Takt

Zum Einsatz kommen folgende Fahrzeuge aus zehn Jahrzehnten Bahngeschichte:

  • Ehemalige HzL-Dampflokomotiven 11 und 16 mit ex-HzL-Waggons (GES), 64 289, 50 3545, 52 7296 (EFZ), SEG-Lok 384 mit Waggons (Rebenbummler) und SWEG-Lok 28, 75 1118 mit „Donnerbüchsen“-Garnitur (UEF).
  • Moderne Nahverkehrstriebwagen und Dieselloks der HzL und anderer Bahnen: Regio-Shuttle, NE 81, TALENT, Gelenktriebwagen GTW; Blue Tiger (Br 250 001)

„Jubiläumsbuttons“ der HzL für 10 DM gelten als Fahrkarte in allen Sonderzügen auf dem HzL-Streckennetz, Pendelbussen in Gammertingen, sämtlichen planmäßigen RegionalBahn-Zügen auf der Zollern-Alb-Bahn (ZAB 1) Tübingen – Balingen – Sigmaringen und sämtlichen planmäßigen Linienbussen der HzL. – Die Buttons kosten 10 DM, gelten an beiden Tagen (10. und 11. Juli) und berechtigen zur Mitnahme von Kindern bis 12 Jahren.

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