FREMO-Regionaltreffen Rhein/Neckar 2000

Bericht vom N‑Arrangement auf dem FRE­MO-Regio­nal­tref­fen in Hei­del­berg-Kirch­heim 06.–08.10.2000

All­ge­mei­ne Infos

Durch den Umzug in einen grö­ße­ren Saal gab es in 2000 erst­ma­lig die Gele­gen­heit, auf dem FRE­MO-Regio­nal­tref­fen Rhein/Neckar in Hei­del­berg ein N‑Arrangement auf­zu­bau­en und zu betrei­ben. Dafür zunächst ein­mal herz­li­chen Dank an die Hei­del­ber­ger FRE­MO-Kol­le­gen, die das Tref­fen orga­ni­siert und uns dazu ein­ge­la­den haben! 

Betei­ligt waren neben eini­gen Teil­neh­mern und Modu­len aus dem Kreis des FREMO auch Gäs­te vom Modell­ei­sen­bahn-Club Her­ren­berg. Auf den Her­ren­ber­ger “Gäu­mo­du­len” wer­den stan­dard­mä­ßig Code 55 — Glei­se von Peco ver­wen­det; dem­entspre­chend gibt es hier auch kei­ne abge­dreh­ten Spur­krän­ze. Die Fre­mo-N-Norm sieht dage­gen abge­dreh­te Spur­krän­ze vor, was den Ein­satz von vor­bild­ge­recht nied­ri­gen Code 40-Schie­nen­pro­fi­len erlaubt. Da in Hei­del­berg nur gelö­te­te Code 40-Glei­se ver­tre­ten waren, blie­ben die befürch­te­ten Pro­ble­me mit NEM-kom­pa­ti­blen Spur­krän­zen jedoch aus. Nur ein alter Röwa-Güter­wa­gen mach­te sich auf dem Klaus­thal-Via­dukt durch ein leich­tes Rat­tern bemerk­bar, als sei­ne extra hohen Spur­krän­ze mit dem Schot­ter in Berüh­rung kamen. Kei­ne Pro­ble­me gibt es dage­gen bei Elek­trik und Kupp­lun­gen. Bei­de Nor­men sind hier voll kom­pa­ti­bel; gefah­ren wur­de mit Hand­reg­lern und Z‑Schaltung im kon­ven­tio­nel­len Betrieb und ohne Zugmannschaften. 

Auf­bau

Das Arran­ge­ment stell­te eine ein­glei­si­ge Haupt­bahn dar, deren Anfangs- und End­punk­te sowie die “gro­ße wei­te Welt” durch die Schat­ten­bahn­hö­fe Weit­in­gen und Schwen­de dar­ge­stellt wur­den. Dazwi­schen lag der Bahn­hof Neu­en­fels, in dem eine Stich­bahn zum End­bahn­hof Lich­ten­stein abzweig­te. Die­ser Stre­cken­ast wur­de aus Her­ren­ber­ger “Gäu­mo­du­len” gebildet.

Fahr­plä­ne und Betrieb 

Der ers­te Fahr­plan war — wie bei Fremo‑N üblich — in der Epo­che 3 ange­sie­delt, wobei die Die­sel­trak­ti­on bereits erheb­li­che Antei­le am Betriebs­ma­schi­nen­dienst über­nom­men hat­te. Umbau­wa­gen und die “nagel­neu­en” grü­nen Mit­tel­ein­stiegs­wa­gen bestimm­ten das Bild der Per­so­nen­ver­kehrs. Im Güter­ver­kehr domi­nier­te der klas­si­sche Nah­gü­ter­zug, ergänzt durch einen Durch­gangs­gü­ter­zug auf der Haupt­stre­cke zwi­schen den Schattenbahnhöfen.

Auch in Neu­en­fels kam kei­ne Lan­ge­wei­le auf Als Beson­der­heit wur­de am Sonn­tag ver­suchs­wei­se ein zusätz­li­cher Fahr­plan gefah­ren, der um 1990 im Über­gang von Epo­che IV auf V ange­sie­delt sein war — “zufäl­lig” die bevor­zug­te Epo­che des Schrei­bers die­ser Zei­len. Ent­ge­gen anders­lau­ten­den Gerüch­ten gab es in der Nacht von Sams­tag auf Sonn­tag (in der der Kalen­der von 1960 auf 1990 umge­stellt wur­de) dabei kei­ner­lei Stre­cken­stil­le­gun­gen oder gar Rückbauten! 

Im Per­so­nen­ver­kehr 1990 waren moder­ne Dop­pel­stock­wa­gen als RE- bzw. RB-Züge zu sehen, auf der Neben­stre­cke waren älte­re “Sil­ber­lin­ge” zu sehen. Ein inte­gra­ler Takt­fahr­plan stell­te sicher, dass alle drei Züge stünd­lich in Neu­en­fels zusam­men­tra­fen und den Fahr­gäs­ten opti­ma­le Anschlüs­se boten. Dar­über hin­aus ließ er reich­lich Raum für Güter­ver­kehr, für das Ran­gie­ren und auch für den einen oder ande­ren Dampf-Son­der­zug, den der offen­bar hoff­nungs­los nost­al­gi­sche Lich­ten­stei­ner Bahn­hofs­vor­stand auf die Rei­se schickte.

Der Güter­ver­kehr der Epo­che V wird nach dem Sys­tem der Kno­ten­bahn­hö­fe abge­wi­ckelt, von denen aus die ange­schlos­se­nen Sta­tio­nen jeweils mit eige­nen Über­ga­be­zü­gen bedient wer­den. Die­se Funk­ti­on über­nahm der Schat­ten­bahn­hof Weit­in­gen. Ein durch­lau­fen­der Dg sorgt auch hier für den Wagen­aus­tausch zwi­schen Schwen­de und Neuenfels.

Fazit

Auch ein klei­nes Tref­fen kann allen Betei­lig­ten gro­ßen Spaß machen; dies ins­be­son­de­re dann, wenn die Gele­gen­heit zum Dis­ku­tie­ren und Expe­ri­men­tie­ren genutzt wird. Das gilt auch und gera­de für das Zusam­men­spiel von FREMO- und MECH-Modu­len und ‑Mit­glie­dern gemacht. Lei­der ist die­ses Bei­spiel nicht ohne wei­te­res auf ande­re Tref­fen über­trag­bar; die fei­ne­ren Rad-Schie­ne-Nor­men im FREMO und ins­be­son­de­re die teil­wei­se ver­wen­de­ten Code-40-Flex­glei­se mit Klein­ei­sen­nach­bil­dun­gen dürf­ten auf vie­len Tref­fen den Ein­satz zumin­dest frem­der Fahr­zeu­ge unmög­lich machen. 

Die­se Nor­men erschwe­ren natür­lich auch die Ein­be­zie­hung ande­rer Epo­chen oder sons­ti­ge “Abwei­chun­gen” von der übli­cher­wie­se vor­herr­schen­den Epo­che 3 DB. Wer hat schon sei­ne kom­plet­te Samm­lung mit abge­dreh­ten Spur­krän­zen ver­se­hen, selbst die Fahr­zeu­ge, die übli­cher­wei­se nicht auf Tref­fen lau­fen? Soll­te je eine neue Kupp­lung bei FREMO‑N ein­ge­führt wer­den, dann wäre es mit der “Kom­pa­ti­bi­li­tät” end­gül­tig vorbei.

Posi­tiv wur­de von den Betei­lig­ten das Expe­ri­ment “inte­gra­ler Takt­fahr­plan” als Kern­stück des Epo­che 5‑Fahrplans bewer­tet. Die Kon­zen­tra­ti­on des gesam­ten Per­so­nen­ver­kehrs auf 15–20 Minu­ten pro Fahr­plan­stun­de lässt viel Raum für Güter­ver­kehr und Ran­gier­be­trieb, setzt aber auch eine hohe Pünkt­lich­keit vor­aus. Wer hier als Fahr­dienst­lei­ter sei­ne Glei­se nicht recht­zei­tig frei bekommt, hat ein ech­tes Problem!

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